Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet …
Eine Wohn- oder Objektberatung schärft den Blick für die eigenen vier Wände und schafft neue Sichtweisen auf den vertrauten Raum.
„ … Irgendetwas stimmt mit meinem Raumumfeld – mit meiner Wohnung oder meinen Büroräumen – nicht. Etwas stört mich schon lange daran, aber ich weiß nicht genau, was es ist und woran es liegt. Es ist mehr so ein unzufriedenes Gefühl, und weil ich die Auseinandersetzung immer wieder hinausschiebe, lebe ich nun schon seit mehreren Jahren mit dieser Situation … “
„ … Ich wollte meine neue Wohnung immer gestalten, aber nach dem Umzug hatte ich keine Energie mehr und habe zunächst improvisiert, und heute habe ich mich schon so sehr daran gewöhnt, dass mir das Provisorium gar nicht mehr auffällt … “
„ … Wir möchten renovieren, und wenn wir schon einmal dabei sind, Wände und Decken neu zu streichen, könnten wir doch gleich über ein Farbkonzept nachdenken, vielleicht aber auch über das eine oder andere neue Möbelstück, wissen aber nicht welches … “
So und ähnlich äußern sich viele Kunden, die nach manchmal langem Zögern endlich den ersten Schritt hin zur einer Verbesserung ihres Wohn- und Arbeitsumfeldes wagen. Oftmals steht zu Beginn die Ratlosigkeit, wie ein solches Vorhaben denn funktionieren kann, und welche Veränderung überhaupt herbeigeführt werden soll. Auch die Angst, gestalterisch etwas falsch machen zu können, hindert viele Menschen daran, überhaupt zu beginnen, lässt sie die unstimmige Situation dem Änderungsversuch vorziehen.
Der Gedanke, sich professionellen Rat einzuholen, ist für viele Menschen aus unterschiedlichen Gründen nicht so recht vorstellbar: Zum einen steht oft die Befürchtung im Raum, dass eine Unterstützung durch den Innenarchitekten zwangsläufig einen aufwändigen und damit teuren Umbau mit sich bringen muss. Zum anderen wird befürchtet, dass das eigene Raumproblem wahrscheinlich nicht groß genug ist, um einen Planer dafür zu gewinnen.
Dabei stellt eine Wohn- und Objektberatung / Einrichtungsberatung durchaus eine gute und preiswerte Möglichkeit dar, einen schnellen Input für eine rasche Verbesserung der Raumsituation zu erhalten:
In einem etwa dreistündigen Beratungsgespräch unmittelbar am Ort des Problems werden alle Fragen und Aspekte diskutiert, die dem Kunden unter den Nägeln brennen. Dabei ist von Vorteil, dass der Innenarchitekt die betreffende Raumsituation in der Regel zum ersten Mal sieht und einem geschulten Auge relativ schnell bewerten kann. Es dauert meist nicht lange, bis die Gründe für einen vermeintlich negativen Raumeindruck lokalisiert sind:
Als Außenstehender ist der Planer in der Lage, die Raumzusammenhänge unabhängig von einem persönlichen Hintergrund und eine Gewöhnung zu analysieren und zu bewerten. Vorrausetzung für ein solches Vorgehen ist natürlich die Bereitschaft des Kunden, Kritik anzunehmen und für einen besonderen Lösungsansatz von seinen bisherigen Einstellungen dazu abweichen zu wollen. Auch sollte sich der Kunde bereits im Vorfeld im Rahmen seiner Möglichkeit mit dem Raumthema befasst haben. Ihm sollte klar sein, was ihn stört, was ihm fehlt und natürlich: was er sich wünscht.
Das Gespräch vermittelt dem Kunden eine neue Sichtweise auf die eigene Umgebung und arbeitet heraus, was genau der Grund für ein bestimmtes Raumgefühl ist: Wenn z.B. das durchaus große Wohnzimmer nicht großzügig wirkt, kann es daran liegen, dass die Anordnung der Möbel nicht stimmt, diese vielleicht nur konzeptlos entlang der Wände aufgestellt sind – aber nicht raumgreifend die Besonderheiten des Raumes unterstützen.
Dem Kunden werden dann unmittelbar mit dem Aufzeigen der kritischen Punkte Lösungsansätze vermittelt, die eine Optimierung herbeiführen können. Dabei handelt es sich meist um sehr einfache Mittel, deren Wirkung der Laie in der Regel aber nicht einschätzen kann oder deren Wirkung er manchmal sogar gänzlich gegensätzlich bewerten würde:
Paradebeispiel für einen solchen Zusammenhang ist häufig die Position des Sofas im Wohnzimmer. In acht von zehn Einrichtungen stößt das Sofa mit seiner Rückenlehne unmittelbar an eine Wand an. Die Begründung der Bewohner lautet dann meistens, dass der Raum ja eh nicht groß sei, und dass man doch auf diese Weise viel mehr Platz erhalte …
Durch dieses Vorgehen ist zwar in der Tat vor dem Sitzmöbel mehr Fläche entstanden, dennoch ist die Raumwirkung häufig gegenteilig: Dem Betrachter wird suggeriert, dass jeder Quadratmillimeter ausgenutzt werden musste, gerade weil der Raum so klein ist. Das gleiche Sofa im selben Raum um ca. 10 – 15 cm von der Wand abgerückt würde den Eindruck vermitteln: Hinter dem Sofa ist noch Platz, und man kann es sich leisten, diesen frei zu lassen …
Natürlich kommt es letztlich immer auf den konkreten Einzelfall an und welche Nutzung die bestehende Fläche wirklich erfährt: Wird regelmäßig vor dem Sofa „Wiener Walzer“ getanzt, belässt man das Sofa lieber direkt an der Wand stehend, weil man den Platz für die sportliche Betätigung braucht. In den meisten anderen Fällen ist aber das Abrücken die atmosphärisch großzügigere und damit bessere Variante.
Andere Kniffe können darin liegen, z.B. durch das Drehen von Möbelgruppen oder Teppichen die ungünstige Raumgeometrie optisch in eine ausgewogenere Proportion zu ändern. Der Austausch eines Einzelschrankes durch eine durchlaufend eingebaute Schrankwand kann den Raum großzügiger erscheinen lassen, obwohl mehr Grundfläche belegt ist. Die Verwendung von allzu reinen und intensiven Wandfarben kann einen Raum optisch verkleinern, weil die Farbflächen den Betrachter optisch anspringen, gleichzeitig kann die Atmosphäre sehr künstlich wirken …
Somit ist die Wohn- und Objektberatung ideal für kleine, aber wirksame Veränderungen. Dennoch kann sie aber auch der erste Schritt für größere Vorhaben sein, beispielsweise bei der Kaufabsicht einer Immobilie. Hier bringt eine vorherige Wohn- und Einrichtungsberatung Klarheit über Vor- und Nachteile des ausgesuchten Objektes und kann die Kaufentscheidung maßgeblich erleichtern.
In allen Fällen geht es darum, die Sicht auf den Raum zu schärfen … ihn aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.