Nicht nur Farben, Materialien und Beleuchtung bestimmen die Raumatmosphäre – auch die Akustik spielt eine entscheidende Rolle.
Beim Betreten einer gotischen Kathedrale verstummt der äußere Lärm und weicht einer Stille, die innehalten lässt. Neben den beeindruckenden Raumdimensionen sind es einzelne Geräusche, die mit einem langen Nachhall eine unendliche Weite erzeugen. Solche akustischen Effekte können erwünscht sein – im Alltag jedoch meist problematisch.
Glatte Oberflächen wie Glas, polierter Stein, Parkett oder gespachtelte Wände reflektieren Schall. Ist der Raum ausschließlich mit solchen Materialien ausgestattet, werden Schallwellen mehrfach reflektiert, überlagern sich und führen zu unangenehmem Lärm. Besonders in Großraumbüros, Restaurants oder Empfangsbereichen erschwert dies die Sprachverständlichkeit und sorgt für eine anstrengende Geräuschkulisse.
Textile Materialien wie Vorhänge, Teppiche oder Polstermöbel absorbieren Schall auf natürliche Weise und verbessern die Raumakustik.
Reichen natürliche Absorber nicht aus, sind gezielte Maßnahmen erforderlich:
In Wohnbereichen schaffen Teppiche, Möbelstoffe und Vorhänge meist eine angenehme Akustik. In offenen Wohnkonzepten oder Räumen mit hohen Decken können Wand- oder Deckensegel zusätzlich für eine bessere Klangqualität sorgen.
In Großraumbüros ist eine gezielte Akustikplanung entscheidend. Schallabsorbierende Trennwände, Akustikdecken und Teppichböden reduzieren Lärm und fördern die Konzentration.
In Restaurants, Kanzleien oder Wartebereichen ist eine Balance zwischen Sprachverständlichkeit und Privatsphäre wichtig. Akustikdecken, Wandpaneele oder textile Absorberflächen sorgen für eine angenehme Geräuschkulisse.
Die Akustik ist ein zentraler Bestandteil der Innenarchitektur. Durch eine durchdachte Planung und den gezielten Einsatz von Materialien lassen sich Räume gestalten, die sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugen. Eine optimierte Raumakustik verbessert die Atmosphäre, Kommunikation und das Wohlbefinden – denn auch der Ton macht den Raum